Gesteine und Erze

Die Karawanken bieten eine wunderbare Gelegenheit, Gesteine, Versteinerungen und Mineralien sowie interessante geologische Phänomene kennenzulernen. Die geologische Vergangenheit der Gesteine reicht in die frühere Zeit des Erdaltertums, in das Erdmittelalter und in die Erdneuzeit zurück. Einige Gesteine, wie etwa Tuffstein, entstehen vor unseren Augen.

Während der orogenetischen Vorgänge waren die tektonische und vulkanische Aktivität sehr stark. Die Gesteinsablagerungen wurden gehoben, gefaltet, durch Brüche gestört und überschoben. Durch die Spalten drangen Lösungen und Dämpfe aus der Erdtiefe an die Oberfläche, die beim Auskühlen den Untergrund mit erzreichen und anderen Mineralien angereichert haben. Auf diese Weise sind etliche bekannte Erzgebiete in den Karawanken entstanden.

Unter den größten Erzvorkommen waren das Quecksilberbergwerk von St. Ana bei Podljubelj und das Eisenbergwerk in den Sava Höhlen (Savske jame) in den westlichen Karawanken. In den östlichen Karawanken befinden sich die Blei-Zink-Erze im Gebiet von Mežica auf der slowenischen Seite und Bleiburg (Pliberk) auf der österreichischen Seite.

Das St. Ana Quecksilberbergwerk
Das Quecksilber wurde früher nicht nur in Idrija abgebaut, sondern auch im St. Ana-Bergwerk im heutigem Podljubelj, das schon im Jahre 1557 erwähnt wurde. Die Vererzung kommt als Mineral Cinnabarit (HgS) in Form winziger Adern im dunkelgrauen Kalk vor. Die Begleitmineralien sind Fluorid, Baryt, Quarz und Kaolinit. Guterhalten sind auch noch das ganze 5km lange Höhlensystem, und bei dem Potočniks Graben auch die Reste der Schmelzöfen und die Halde der Nebengesteine.

Sava Höhlen
Die ersten schriftlichen Quellen berichten über das Erzvorkommen in den Sava Höhlen um das Jahr 1381, die letzten Bergmänner verließen das Bergwerk Ende des 19. Jahrhunderts. Die vererzten Ablagerungen sind der oberkarbonische dunkle Kalkstein, seltener Trümmergesteine. Das Sideriterz ist hydrothermaler metasomatischer Entstehung. Außerdem befinden sich in diesem Erzvorkommen auch Galenit, Sphalerit, Pyrit, Chalkopyrit, Limonit, Kalzit, Ankerit, Quarz, Smithsonit, Realgar, Auripigment, Arsenolith, Malachit und Azurit.

Das Bergwerk von Mežica
Die ersten schriftlichen Quellen berichten über die Forschung des Bleiglanzes im Mežica-Erzvorkommen aus dem Jahre 1665. Die Quelle der Zink-Blei-Vererzung sind triasischer Kalk und Dolomit. Die Vererzung geht auf den untermeerischen Vulkanismus zurück. Die Haupterzmineralien sind Galenit und Sphalerit. Mežica ist auch für das Bleimineral Wulfenit bekannt, das eines der schönsten Mineralien Sloweniens ist und zahlreiche Mineralsammlungen in Museen europaweit verziert.
Die Besonderheit des Gebiets ist das verlassene Topla-Bergwerk. In seiner Schutzsäule ist ein überzeugender Beweis für die sedimentäre Vererzung erhalten geblieben, was weltweit ein seltenes Beispiel solcher Blei-Zink-Vererzung ist.

Der Geologische Rundwanderweg in St. Margareten
führt auf der Matzen/Hintergupf in die Zeit der Gletscher und des Eises. Der Ausgangspunkt des Geologischen Rundwanderweges in St. Margareten ist beim Gasthof Kroschlhof. Zu sehen gibt es ein Eisloch, Eiskeller, Kohlenmeiler, Erdfall, einen mächtigen Moränenwall und das Toteisloch, das ebenfalls in der Eiszeit entstanden ist und eine 150 x 250 m große Bodensenke hinterlassen hat. Eine wirklich beeindruckende Station am Rundwanderweg ist der Kohlenmeiler, der die einstige Holzkohlenerzeugung näher bringt. Aber auch die Erdfälle zwischen Wolfsgupf und Karnitza/Hintergupf - das sind unterirdisch entstandene Hohlräume, die zu einer Senkung der Erdoberfläche führten - gibt es in St. Margareten zu bewundern. Eine Besonderheit stellt der etwa 15 - 20 m² große Gletscherschliff östlich des Berghofes Grießer-Schuschnig dar. Auf der Oberfläche des geschliffenen Felsens entdecken parallele Striemen, die von festen Geröllen in den Felsuntergrund eingeritzt wurden.

Erzmineralien

Cinnabarit HgSCinnabarit HgS
Cinnabarit, im deutschen Sprachraum auch als Zinnober bekannt, ist ein dunkel- bis braunrotes Mineral. Der Farbton wird auch als Zinnrot bezeichnet. Zinnober bildet sich hauptsächlich in dünnen Kalzitadern im dunkelgrauen Kalk und in den Bruchzonen, seltener im Dolomit. Die Vererzung ist epigenetisch, aderig und hydrothermal.

Siderit - FeCO3Siderit - FeCO3
Siderit ist gewöhnlich hell bis dunkelbraun, manchmal auch farblos (nach dem griechischen sideros für Eisen benannt). Es ist auch als Eisenkalk, Eisenspat, Spateisenstein oder Stahlstein bekannt. Siderit ist aufgrund seines hohen Eisengehalts von bis zu 48 Gewichtsprozenten ein wichtiges Eisenerz. In Slowenien ist es sehr selten.

Pyrit FeSPyrit FeS Pyrit (auch Eisenkies) ist das schlechteste Eisenerz, das fast in allen slowenischen Bergwerken auftritt und sehr schnell in Limonit oxidiert. Am häufigsten kristallisiert es im kubischen Kristallsystem. Es ist für den Spruch „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ bekannt, denn es hat einen metallischen Glanz und gelbgrüne Farbe, ähnlich wie Gold. Durch die Verwitterung der Eisenmineralien (auch des Siderits und des Pyrits) entsteht der Limonit. In den Sava Höhlen entsteht er vor allem als Lasur auf dem Siderit.

Realgar As4S4Realgar As4S4 Realgar (Rubinschwefel, als Pigment auch als Rauschrot oder Opperment) ist ein Arsen-Mineral und hat eine charakteristische rote Farbe. Man kann es in grauen Karbonsandsteinen und im Konglomerat erkennen. Realgar zerfällt im Licht in das stabilere gelbe Auripigment.
Am häufigsten bildet Realgar Bereifungen und kleinere Kristalle auf Karbonsandsteinen und Konglomeraten.

Bornit Cu5FeS4Bornit Cu5FeS4
Bornit ist ein Kupfer-Eisen-Mineral, bronzebraun und zerfällt in Malachit und Azurit.

Azurit Cu3(OH/CO3)2Azurit Cu3(OH/CO3)2
Die schönsten Exemplare des blauen Azurits wurden ausgerechnet in den Sava Höhlen gefunden. Azurit ist ein Sekundärmineral, das durch Oxidierung der Kupfersulfide entstanden ist. In den Karawanken ist es in Form der Adern und Lasuren zu finden.

Malahit Cu3(OH/CO3)2Malahit Cu3(OH/CO3)2
Für dieses Kupfer-Mineral ist seine intensive grüne Farbe charakteristisch. Es kommt in Form dünnerer Lasuren, kleiner Drusen oder strahlenförmig vor. Häufig wird es vom Chalkopyrit CuFeS2 begleitet.

Sphalerit ZnSSphalerit ZnS
Sphalerit ist ein wichtiges Zinkerz. Es wird auch Zinkblende genannt. Es kommt in verschiedenen Farbvarietäten vor: gelb, grau, braun und schwarz. In den Sava Höhlen ist Sphalerit großkörnig und wechselt sich in dünneren Streifen oder Adern mit Siderit ab.

Galenit PbSGalenit PbS
Galenit wird aufgrund seines auffälligen Glanzes auch Bleiglanz genannt. Neben Sphalerit ist Galenit auch ein wichtiges Erz im Mežica Bergwerk. Der Galenit in den Sava Höhlen enthält in Spuren auch Arsen und Silber.

Quelle: www.pozemljepece.com

Schutz des geologischen Erbes

Die Geologie ist die Wissenschaft vom Aufbau, von der Zusammensetzung und Struktur der Erde, ihren physikalischen Eigenschaften und ihrer Entwicklungsgeschichte, sowie der Prozesse, die sie formten und auch heute noch formen. Gesteine und Mineralien sind ein Teil des einzigartigen natürlichen und geologischen Erbes den Karawanken.

Sie können zu seiner Erhaltung beitragen:

  • wenn Sie ein Mineralvorkommen entdecken, benachrichtigen Sie das Naturschutzinstitut der Republik Slowenien (Tel.: +386 (0)4 201 9460), Agentur für Umwelt der RS (Tel.: +386 (0)1 280 4000) oder beim Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten (Tel.: ++43 463 536 30574);
  • wenn Sie ein Mineralvorkommen besitzen, zerstören Sie es nicht.