Gebiete Natura 2000
Natura 2000 ist das europäische Netz von besonderen Schutzgebieten. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume. Die rechtlichen Grundlagen für die Errichtung des Netzes Natura 2000 in den EU Staaten sind die Richtlinie über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten und die Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Schutzgebiete nach der Vogelschutz-Richtlinie heißen "Besondere Schutzgebiete", (Englisch: "Special Protection Areas" oder SPAs), Schutzgebiete nach der FFH-Richtlinie auf Deutsch ebenfalls "Besondere Schutzgebiete", Englisch: "Special Areas of Conservation" oder SACs).
Auf slowenischer Seite hat der westliche Teil der Karawanken laut EU den Status eines Gebietes von gemeinschaftlicher Bedeutung (Sites of Community Interest), die unten angeführte Pflanzen- und Tierarten sowie Habitate sind in diesem Teil der Karawanken schützenswert.
- Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum)
- Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)
- Zois-Glockenblume (Campanula zoysii)
- Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris)
- Gelb-Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
- Alpenbock (Rosalia alpina)
- Russischer Bär (Callimorpha quadripunctaria)
- Mohrenfalter (Erebia calcaria)
- Alpine und beoreale Heiden
- Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum (Mugo-Rhododendretum hirsuti)
- Alpine und subalpine Kalkrasen
- Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden
- Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
- Berg-Mähwiesen
- Kalk- und Kalkschieferschutthalden der montanen bis alpinen Stufe (Thlaspietea rotundifolii)
- Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas
- Steinige Felsabhänge mit Felsspaltenvegetation
- Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)
- Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)
- Illyrische Rotbuchenwälder (Aremonio-Fagion)
- Waldkiefernwälder der dinarischen Dolomiten (Genisto januensis-Pinetum)
- Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea)
In Slowenien hat der östliche Teil der Karawanken den Status eines besonderen Schutzgebietes (SPAs – Special Protected Areas), folgende Vögel sind geschützt:
- Raufußkauz (Aegolius funereus)
- Steinadler (Aquila chrysaetos)
- Haselhuhn (Bonasa bonasia)
- Schwarzspecht (Dryocopus martius)
- Wanderfalke (Falco peregrinus)
- Sperlingskauz (Glaucidium passerinum)
- Alpenschneehuhn (Lagopus mutus helveticus)
- Dreizehenspecht (Picoides tridactylus)
- Birkhuhn (Tetrao tetrix tetrix)
- Auerhuhn (Tetrao urogallus)
In Österreich gibt es im Karawankengebiet drei Natura 2000-Gebiete: Vellacher Kotschna (586 ha), Fronwiesen bei Maria Elend (69 ha) und Schütt-Graschelitzen in Arnoldstein.
Die Vellacher Kotschna ist ob ihrer Blumenpracht bekannt. Die seltenen Arten wie auch der besonders üppige Wuchs entfalten hier den ganzen Reiz der südalpinen Flora. Blumen aller Jahreszeiten kann man hier an einem Tag bewundern. Im Kar, dem weichenden Schnee folgend, die zarten Frühlingsblumen, weiter unten die üppige Vegetation des Sommers und im Tal schon da und dort Blumen, die den nahen Herbst anzeigen.
Wenn man sich entsprechend ruhig verhält, kann einem auch ein Rudel Gämse über den Weg laufen, oder man kann den Steinadler beobachten, der hoch in den Lüften majestätisch seine Kreise zieht.
Die Fronwiesen bei St. Jakob im Rosental bilden den größten zusammenhängenden Magerwiesenkomplex der Kärntner Tallagen. Malerisch am Fuß der Karawanken gelegen, beherbergen sie eine beeindruckende Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Am auffälligsten sind wohl die farbenprächtigen Orchideen, die mit acht verschiedenen Arten vertreten sind, während die Tierwelt unter anderem mit über 50, teils gefährdeten Vogelarten auftrumpft.
Schütt-Graschelitzen in Arnoldstein
Die Schütt ist eines der faszinierendsten Naturschutzgebiete Europas. 1942 wurden erste Teile unter Schutz gestellt, 1970 folgte der Rest, inklusive den imposanten Steilhängen des Dobratsch. Dieses größte Bergsturzgebiet der Ostalpen ist auch Natura-2000-Gebiet der EU. Die Schütt ist ein Naturparadies, welches ohne die katastrophalen Bergstürze in prähistorischer und historischer Zeit nicht möglich gewesen wäre. So bietet die Schütt Tier- und Pflanzenarten eine Heimat die sonst in Österreich nicht zu finden sind.
Die Vellacher Kotschna und die Fronwiese sind nach der FFH – Richtlinie ausgewiesen, die Schütt-Graschelitzen nach der FFH und der Vogelschutz - Richtlinie. Folgende Pflanzen- und Tierarten sowie Habitattypen sind in den oben genannten Natura 2000 Gebieten gefährdet und schützenswert.
- Raufußkautz (Aegolius funereus)
- Neuntöter (Lanius collurio)
- Steinhuhn (Alectoris graeca saxatilis)
- Birkhuhn (Tetrao tetrix tetrix)
- Auerhuhn (Tetrao urogallus)
- Alpenschneehuhn (Lagopus mutus helveticus)
- Haselhuhn (Bonasa bonasia)
- Steinadler (Aquila chrysaetos)
- Schwarzspecht (Dryocopus martius)
- Dreizehenspecht (Picoides tridactylus)
- Weißstroch (Ciconia ciconia)
- Rotmilan (Milvus milvus)
- Eisvogel (Alcedo atthis)
- Zwergschnäpper (Ficedula parva)
- Gänsegeier (Gyps fulvus)
- Rohrweihe (Circus aeruginosus)
- Kornweihe (Circus cyaneus)
- Wiesenweihe (Circus pygarus)
- Uhu (Bubo bubu)
- Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos)
- Grauspecht (Picus canus)
- Sperlingskauz (Glaucidium passerinum)
- Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
- Fischotter (Lutra lutra)
- Braunbär (Ursus arctos)
- Eurasische Luchs (Lynx lynx)
- Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum)
- Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)
- Mausohr (Myotis myotis)
- Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)
- Wimperfledermaus (Myotis emarginatus)
- Langfußfledermaus (Myotis capaccinii)
- Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)
- Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersi)
- Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex)
- Gelbbauchunke (Bombina variegata)
- Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii)
- Gelb-Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
- Grünes Besenmoos (Dicranum viride)
- Sichelmoos (Drepanocladus vernicosus)
- Grünes Koboldmoos (Buxbaumia viridis)
- Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien
- Magere Flachland-Mähwiesen
- Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald
- Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
- Kalk- und Kalkschieferschutthalden
- Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
- Auwälder
- Nicht touristisch erschlossene Höhlen
- Kalkhaltige Schutthalden
- Kalkreiche Niedermoore
- Feuchte Hochstaudenfluren
- Pfeifengraswiesen
- Naturnahe Kalk-Trockenrasen mit Orchideen
- Alpine Flüsse mit Ufergehölz